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Förderung einer sinnvollen Jugendbeteiligung

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Überblick zum ECOSOC-Jugendforum 2024

Das Jugendforum des Wirtschafts- und Sozialrats (ECOSOC) bietet jungen Menschen die Möglichkeit, Erfahrungen auszutauschen und Jugendlösungen voranzutreiben, um die Umsetzung der Agenda 2030 und der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) zu beschleunigen. 

Dieses Jahr fand das Forum vom 16. bis 18. April statt und stand unter dem Motto „Stärkung der Agenda 2030 und Beseitigung der Armut in Zeiten multipler Krisen: die wirksame Umsetzung nachhaltiger, belastbarer und innovativer Lösungen“. Am letzten Tag des Forums ging es darum, Empfehlungen und innovative Ideen der Jugend zur Vorbereitung des Gipfels der Zukunft auszutauschen, der im September 2024 stattfinden soll.

Junge Menschen im Alter von 15 bis 24 Jahren stehen vor großen bildungsbezogenen, sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen, die sich aus steigenden Lebenshaltungskosten, Konflikten und einem eskalierenden Klimanotstand ergeben. Die Stimmen der Jugend werden oft ignoriert, aber ihr Altruismus und Optimismus bergen ein enormes Potenzial, um die drängendsten Herausforderungen unserer Zeit anzugehen. 

Um die Leidenschaft und Innovationskraft junger Menschen zu nutzen, müssen Entscheidungsträger jungen Menschen Möglichkeiten für ein sinnvolles Engagement bieten. Die Vertretung junger Menschen bei den Vereinten Nationen wächst, wie man an den Vertretungen des UN-Generalsekretärs, des UN-Jugendbüros und der UN-Jugendstrategie 2030 sehen kann. Obwohl dies einen positiven Trend widerspiegelt, stehen junge Menschen immer noch vor vielen Hindernissen für eine sinnvolle Beteiligung und sind bei Verhandlungen nicht anwesend. Es ist wichtig, dass die Vereinten Nationen junge Menschen als mächtige Akteure des Wandels präsentieren, um eine stärkere Einbeziehung junger Menschen auf nationaler und lokaler politischer und Entscheidungsebene zu fördern. 

Das ECOSOC-Jugendforum verfolgt vier Hauptziele (Quelle: Konzeptpapier):

  1. Bieten Sie jungen Menschen eine Plattform für ein sinnvolles Engagement im Dialog mit UN-Mitgliedstaaten und UN-Organisationen.
  2. Aktie Wissen, Fähigkeiten und Lektionen Wir haben aus dem Engagement junger Menschen in der Politikgestaltung und -umsetzung gelernt.
  3. Ideen und Lösungen präsentieren die SDGs auf der Grundlage nationaler, regionaler und globaler Erfahrungen voranzubringen.
  4. Jugendengagement aktivieren für die SDGs und bevorstehende Großveranstaltungen: das High Level Political Forum und den Summit of the Future. 

Durch die Teilnahme an dieser Konferenz wurde mir bewusst, mit welcher enormen Ungleichheit junge Menschen auf der ganzen Welt konfrontiert sind. Das größte Hindernis für junge Menschen ist, dass sie keinen gleichberechtigten Zugang zu Wahlen haben. In nur sehr wenigen Ländern dürfen Menschen unter 18 Jahren wählen. Selbst wenn sie 18 sind, ist es sehr schwierig, tatsächlich in die Regierung einzutreten und an Entscheidungsprozessen beteiligt zu sein, da das Durchschnittsalter der Politiker recht hoch ist. In vielen Ländern ist es für junge Menschen auch sehr gefährlich, für das einzustehen, woran sie glauben. Ein Redner berichtete von seiner Erfahrung, ins Exil geschickt worden zu sein, nachdem er die Regierung für ihre mangelnde Beteiligung der Zivilgesellschaft kritisiert hatte. Sogar in den USA, wo die Bürger ein Recht auf freie Meinungsäußerung haben, sind junge Menschen bei Protesten auf Universitätsgeländen gefährlichen Gegenreaktionen der Polizei ausgesetzt. 

Letztendlich hat mich meine Teilnahme an der Konferenz dazu gebracht, über die Barrieren nachzudenken, mit denen junge Menschen in meinem Heimatland Australien konfrontiert sind. Es ist sehr unklar, wie sich Jugendliche sinnvoll beteiligen können, und es herrscht das Gefühl, ignoriert zu werden, selbst wenn Jugendliche ihre Meinung äußern. Es bedarf einer besseren Infrastruktur für eine sinnvolle Beteiligung junger Menschen, gepaart mit Respekt und der Bereitschaft, den Menschen in Führungspositionen zuzuhören. 

Nachfolgend finden Sie eine Zusammenfassung der einzelnen Sitzungen des dreitägigen Forums. Diese Zusammenfassungen bieten einen Überblick über die wichtigsten Themen, die während der Konferenz diskutiert wurden. 

Dienstag, 16. April: 

Sitzung 1: Jugend für Lösungen und Innovationen

In der Eröffnungssitzung wurde die entscheidende Rolle der Jugend bei der Bereitstellung innovativer Lösungen und neuer Perspektiven gewürdigt. Die Redner diskutierten Lösungen, um die Jugend bei der Bewältigung der großen Herausforderungen zu unterstützen, denen sie gegenübersteht, und sprachen über die Notwendigkeit, die Widerstandsfähigkeit der Jugend gegenüber zukünftigen Schocks zu stärken. Zu den wichtigsten Bereichen, in denen die Stimme der Jugend verstärkt werden muss, gehören Armut, menschenwürdige Arbeit, wirtschaftliche Sicherheit, soziale Inklusion und Zusammenhalt, Klimaschutz, Stärkung der Widerstandsfähigkeit der Jugend und Friedensstiftung.

Sitzung 2: Von der Armut zum Wohlstand

Junge Menschen erben häufig Armut und haben nur begrenzte Verdienst- und Lernmöglichkeiten, um diesen generationsübergreifenden Armutskreislauf zu durchbrechen. Diese Sitzung unterstrich die dringende Notwendigkeit gezielter Interventionen zur Bekämpfung der Ursachen mehrdimensionaler Armut und die Bedeutung der Stärkung junger Menschen als Katalysatoren für Veränderungen. Sie gab Jugendlichen die Gelegenheit, innovative Ansätze zur Armutsbekämpfung auszutauschen, und betonte die Notwendigkeit, die Zusammenarbeit mehrerer Interessengruppen zu fördern. Die Befürworter forderten erhöhte Investitionen in Jugendprogramme, wobei Ausgaben für sozialen Schutz, Investitionen in die grüne Wirtschaft, Bildung, Gesundheitsversorgung und bessere Infrastruktur Vorrang erhalten sollten, um den generationsübergreifenden Armutskreislauf zu durchbrechen.

Sitzung 3: Beteiligung der Jugend am Aufbau friedlicher und integrativer Gesellschaften 

In dieser Sitzung ging es um die zentrale Rolle, die junge Menschen bei der Förderung von Frieden, Gerechtigkeit, Menschenrechten und inklusiver Entwicklung spielen. Die Fakten unterstreichen die anhaltenden Herausforderungen für das Engagement junger Menschen, die die Beteiligung junger Menschen an gesellschaftlichen Aktivitäten einschränken. Das wachsende Misstrauen zwischen jungen Menschen und Regierungen stellt ebenfalls ein erhebliches Risiko für die Beteiligung junger Menschen dar. In dieser Sitzung wurde betont, wie wichtig es ist, ein sicheres und bestärkendes Umfeld zu schaffen, in dem junge Menschen ihre Bedenken äußern, an Entscheidungsprozessen mitwirken und friedliche Wahlen fördern können. Drei Schlüsselstrategien zur Förderung eines sinnvollen Engagements für den Aufbau friedlicher Gesellschaften sind: 

  1. Bauen Sie das Vertrauen in die Institutionen wieder auf, indem Sie die Transparenz im politischen und wirtschaftlichen Bereich erhöhen. 
  2. Schützen Sie junge Menschen, die sich in der Friedensstiftung engagieren. 
  3. Ermitteln Sie, wie sich junge Menschen sinnvoll an weltweiten Friedensbemühungen beteiligen können, und integrieren Sie dies in die neue Agenda für Frieden und die Überprüfung der Architektur der Friedenskonsolidierung. 

Letztlich ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Entscheidungsträger die Jugend respektieren, schützen und ihr zuhören. 

Sitzung 4: Städtische Jugendliche führen Klimaschutzmaßnahmen, Initiativen zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit der Gemeinschaft und Erhaltung des Friedens an

Es ist wichtig, die Perspektive der Jugend in die Stadtplanung einzubeziehen, um die Herausforderungen zu bewältigen, die durch die rasche Urbanisierung, den Klimawandel und bewaffnete Konflikte entstehen. In dieser Sitzung ging es darum, Strategien und Interventionen auszutauschen, die die Jugend wirksam befähigt haben, zu nachhaltigem Frieden und Entwicklung in ihren Gemeinden beizutragen.

Mittwoch, 17. April: 

Sitzung 1: Regionale Breakout-Sitzung 

Diese Sitzung war eine Gelegenheit für Jugendliche und Mitgliedsstaaten, Erfahrungen und Lösungen in fokussierten regionalen Blöcken auszutauschen. Dieser Informationsaustausch zwischen Menschen mit kulturellen Ähnlichkeiten schuf einen Raum für den Austausch maßgeschneiderter Lösungen und führte zu einer stärkeren Beteiligung des Publikums. Bemerkenswert ist, dass die Diskussionsteilnehmer im Asien-Pazifik-Raum die Bedeutung der Förderung des Jugendunternehmertums betonten, um die Zukunft ihrer Volkswirtschaften voranzutreiben. 

Sitzung 2: Finanzierung unserer Zukunft: Der Weg zu einem robusten Klimafinanzierungssystem für heutige und zukünftige Generationen

Die Jugend leidet unter den Folgen des Klimawandels und wird auf lange Sicht am stärksten von der Krise betroffen sein. Diese Sitzung förderte einen generationsübergreifenden Dialog, um die Prioritäten der Jugend bei der Klimafinanzierung zu verstehen. Insbesondere drehten sich die Diskussionen darum, wie wir die Jugend auf sinnvolle Weise in den Diskurs zur Klimafinanzierung auf Entscheidungsebene einbeziehen können. 

Sitzung 3: Die Zukunft ernähren: Nachhaltige Nahrungsmittelsysteme für Jugendliche und alle

Weltweit gibt es 1,2 Milliarden junge Menschen im Alter zwischen 15 und 24 Jahren, und 88 Prozent von ihnen leben in Ländern mit niedrigem oder unterem mittlerem Einkommen. In dieser Sitzung ging es darum, skalierbare Lösungen im Zusammenhang mit SDG 2 „Kein Hunger“ zu teilen. Von Jugendlichen geleitete Initiativen sind für die Ernährungssicherheit und die Förderung nachhaltiger und widerstandsfähiger Agrar- und Lebensmittelsysteme von entscheidender Bedeutung. 

Donnerstag, 18. April:

Sitzung 1: Gipfel der Zukunft: Multilaterale Lösungen für eine bessere Zukunft – Globaler Dialog über die Jugend 

Der Zukunftsgipfel findet im September 2024 statt. Die Staats- und Regierungschefs der Welt werden zusammenkommen, um einen neuen internationalen Konsens darüber zu schmieden, wie die Zukunft gesichert werden kann. Diese Sitzung unterstrich die Bedeutung des Engagements junger Menschen bei den Vereinten Nationen und motivierte junge Menschen, sich an den Prozessen des Zukunftsgipfels auf globaler, nationaler und lokaler Ebene zu beteiligen.

Sitzung 2: Jugend und die Zukunft der Arbeit

Die Zukunft der Arbeit verändert sich rasant. Die Regierungen müssen der Entwicklung voraus sein und die Qualifikation junger Menschen verbessern. In dieser Sitzung ging es um innovative Ansätze zur Gestaltung einer integrativen Zukunft der Arbeit für junge Menschen. Die Redner betonten, wie wichtig es sei, junge Talente zu fördern, Strategien zur Arbeitsplatzentwicklung zu unterstützen und junge Menschen beim Übergang in angemessene Arbeitsplätze zu unterstützen. 

Sitzung 3: KI für eine gerechte Zukunft: Ein von Jugendlichen geführter Dialog über das Potenzial der KI, die digitale Kluft zwischen den Geschlechtern zu überbrücken und junge Menschen zu stärken

Im Zeitalter der KI ist ein gleichberechtigter Zugang zu digitalen Ressourcen unabdingbar. In dieser Sitzung wurden mehrere Diskussionen zum Schnittpunkt zwischen Jugend und KI geführt, wobei der Schwerpunkt auf der Überwindung der digitalen Kluft zwischen den Geschlechtern lag. Die Diskussionsteilnehmer sprachen über Richtlinien und Strategien, um sicherzustellen, dass KI-Tools inklusiv sind und sicherere digitale Räume schaffen. Die Sitzung endete mit einer Einschätzung, wie KI genutzt werden kann, um die Ursachen der Armut direkt anzugehen. 

Sitzung 4: Erkenntnisse und Empfehlungen: Die Stimmen der Jugend im Vorfeld des Gipfels der Zukunft

In dieser Abschlusssitzung des Forums wurden die wichtigsten Forderungen junger Menschen an den Zukunftsgipfel behandelt. Die Diskussion konzentrierte sich auf die Frage: „Wie können wir eine sinnvolle Beteiligung junger Menschen nicht nur an der Entscheidungsfindung, sondern auch an der Umsetzung der Ergebnisse des Zukunftsgipfels sicherstellen?“. Sie endete mit einem Aufruf zum Handeln, um jugendgeführten und jugendintegrativen Konsultationen Vorrang einzuräumen, um den Zukunftsgipfel zu informieren. 

Insgesamt ist das ECOSOC-Forum eine Gelegenheit für junge Menschen, Erfahrungen und Lösungen zu sammeln und auszutauschen. Es inspiriert junge Menschen, als Akteure des Wandels tätig zu werden, und unterstreicht den Wert einer sinnvollen Beteiligung junger Menschen auf allen Ebenen des Entscheidungsprozesses.

Autor: Lauren Grant, Jugendvertreterin

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